Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist börsennotiert und hält jährlich eine Generalversammlung ihrer Aktionäre ab, von denen ein großer Teil Kantone und Banken sind.
Die Schweizer Klima-Allianz, ein Zusammenschluss von mehr als hundert Nichtregierungsorganisationen, darunter Greenpeace, Campax und der Schweizer Zweig des WWF, hatte bereits im vergangenen Jahr ihre Unterstützer zum Kauf von Aktien gedrängt, um die Zentralbank für die Umweltauswirkungen ihrer Investitionen zur Rechenschaft zu ziehen.
In einer Erklärung teilte die Schweizer Klima-Allianz mit, dass für die bevorstehende Generalversammlung am 26 April in Bern "77 Aktionäre" Anträge gestellt haben, über die sie abstimmen wollen.
Sie fordern insbesondere, dass die SNB "deutlich macht, inwieweit ihre Geld- und Anlagepolitik zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze beiträgt" und "klimabedingte finanzielle Risiken" identifiziert, heißt es in der Erklärung.
Sie fordern die SNB außerdem auf, ihr Managementteam um "Personen mit ausgewiesener Expertise in Klimafragen" zu erweitern.
Die SNB stützt sich bei der Durchführung ihrer Geldpolitik auf ein umfangreiches Portfolio von Anlagen, darunter Aktien und Anleihen.
Auf ihrer Website gibt die SNB an, dass diese Anlagen passiv verwaltet werden, d.h. sie replizieren Aktienmarkt-Benchmark-Indizes in verschiedenen Märkten und Währungen, wobei die Zentralbank keine spezifischen Wertpapiere auswählt.
Umweltorganisationen haben die Bank jedoch kritisiert, weil sie mit diesen Anlagen Unternehmen unterstützt, die zur Klimakrise beitragen.
Die Schweizerische Klima-Allianz kritisiert insbesondere die "hohen Summen", die "in multinationale Unternehmen mit fossilen Brennstoffen" investiert werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Letztes Jahr positionierten sich Klimaaktivisten vor dem Eingang des Gebäudes, in dem die jährliche Generalversammlung der SNB in Bern stattfand. In rote Overalls gekleidet, platzierten sie ein großes Rohr, das eine Ölpipeline symbolisierte, um die Zentralbank für ihre Investitionen in Kohlenwasserstoffe zur Verantwortung zu ziehen.
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